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Alles zum Expose einer Bachelorarbeit

Expose Bachelorarbeit - was Dinge enthalten sein müssen
Das Expose einer Bachelorarbeit soll den interessierten Leser in knapper Form darüber informieren, wovon die akademische Abschlussarbeit handelt. Es fasst die Ergebnisse der Planung zum Bachelorarbeits-Projekt zusammen und soll Deinem Betreuer oder Deiner Betreuerin ein Bild vom Stand der Dinge vermitteln.
Üblicherweise soll das Expose zur Bachelorarbeit einen Umfang von ein bis drei Seiten nicht überschreiten. Es gilt daher, sich streng auf das Wesentlich zu konzentrieren. Auf den ersten Blick mag das Verfassen eines Exposes wie eine zusätzliche Arbeitsbelastung wirken. Im Nachhinein zahlt sich der investierte Aufwand jedoch aus, da man bereits im Vorfeld der eigentlichen Schreibarbeit einen Überblick über die wesentlichen Herausforderungen in Bezug auf die eigene Bachelorarbeit gewinnt und etwaige Problemfelder frühzeitig ins Blickfeld geraten. Neben einem grundsätzlichen "Gefühl" für das von Dir behandelte Thema hilft dir das Expose auch dabei, Schreibblockaden zu überwinden und den Grundstein für eine gute Betreuung zu legen. Folgende Punkte sollten im Expose enthalten sein:
Titel der Arbeit
Der Titel Deiner Abschlussarbeit sollte derart gestaltet sein, dass er Dir beim Verfassen der Arbeit genügend Raum zur Festlegung auf ein Thema lässt. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn sich das Thema Deiner Arbeit verändert. Des Weiteren sollte der Titel das Thema aber so eingrenzen, dass es nicht schwammig definiert ist.
These oder die zentrale Fragestellung
Der Inhalt der Bachelorarbeit wird durch zentrale Problem- und Fragestellungen erörtert.  Die Wahl des Themas wird hierbei anhand eines oder mehrerer der folgenden Punkte erläutert:
  • Bestehende Forschungslücken
  • Bisher von anderen theoretischen Arbeiten nicht ausführlich genug beantwortete Fragestellungen
  • In der Praxis aufkommende Fragestellungen

Die Ausarbeitung einer möglichst exakt formulierten Fragestellung sollte hierbei im Fokus stehen. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich die in der Arbeit von Dir behandelten Problemstellungen in Zukunft nicht weiter verändern können. Eine Anzahl von drei oder vier zentralen Fragestellungen wird empfohlen.
Ein Ziel der Arbeit formulieren
Basierend auf den von Dir ausgearbeiteten Fragestellungen sollst Du in diesem Schritt das Ziel Deiner Arbeit formulieren. Was möchte sie erreichen? Welche neuen Erkenntnisse sollen durch sie gewonnen werden?
Welche wissenschaftlichen Literaturquellen wirst Du verwenden?
In diesem Teil des Expose der Bachelorarbeit listest Du eine Auswahl der wichtigsten Quellen auf, die Du für Deine Arbeit heranziehen wirst. Es reicht, wenn Du den Inhalt der zehn bedeutendsten von Dir verwendeten Quellen jeweils in ein bis drei Sätzen beschreibst.
Die von Dir angewandte wissenschaftliche Methode erkläre
In diesem Abschnitt beschreibst du, mittels welcher Methode Du die von Dir formulierten Fragestellungen beantworten möchtest. Dabei solltest Du die Wahl einer Methode auch begründen.  
Eine grobe Gliederung der Arbeit auflisten
Hierbei handelt es sich um ein erstes und provisorisches Inhaltsverzeichnis, das Aufschluss über wesentliche Kapitel und Eckpunkte Deiner Arbeit bietet.
Anschließend sollten die Inhalte der einzelnen Kapitel in geraffter Form wiedergegeben werden.
Das Expose zur Bachelorarbeit ist also im Grunde nichts anderes, als eine drastisch komprimierte Darstellung der eigentlichen Arbeit. 
Darüber hinaus kannst Du auch einen Zeitplan für die Bachelorarbeit in das Expose einfügen


Expose Bachelorarbeit Beispiel aus dem Bereich Kulturgeschichte

Im Folgenden soll das Expose zur Bachelorarbeit am Beispiel exemplifiziert werden:
Die Bachelorarbeit „Deutsche Hafenstädte im Wandel der Zeit“ befasst sich mit der kulturellen Bedeutung von Hafenstädten in Deutschland im Laufe der vergangenen 200 Jahre. Mit Hilfe der Methode der neuen Kulturgeschichte soll untersucht werden, wie sich die Wahrnehmung von Hafenstädten innerhalb dieser Zeitspanne verändert hat. Als Untersuchungsgegenstand wurden hierfür Schilderungen von deutschen Hafenstädten in der Literatur herangezogen. 
Das erste Kapitel befasst sich mit der Wahrnehmung von Hafenstädten am Anfang des 19. Jahrhunderts. Es wird ersichtlich, dass Häfen zu dieser Zeit lediglich eine regionale Bedeutung besaßen. Außerhalb der Küstenregionen interessierten sich die Leute kaum für Häfen. Bedingt durch vorindustrielle Warenkreisläufe, die in der Regel regional begrenzt waren, besaßen die im Inland lebenden Menschen auch kaum einen Bezug zum Meer. Da Reisen mit großen Aufwand verbunden waren, konnte sich der Großteil der Bevölkerung eine Reise an die Küste auch gar nicht leisten. Die Wahrnehmung von Küstenstädten war daher sehr klischeebehaftet und von Halbwissen geprägt, wie einschlägige Beispiele aus der damaligen Populärliteratur gezeigt haben. 
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Bild der Hafenstadt zur Zeit des Deutschen Kaiserreichs. In dieser Periode gewann das Meer eine große Bedeutung für die Deutschen. Aufgrund der rapide fortschreitenden Industrialisierung und Globalisierung von Warenströmen und der sinkenden Frachtraten erreichten Überseewaren auch Menschen in ländlichen Regionen Ostdeutschlands oder im Ruhrgebiet. Zu dieser Zeit wurden die Hafenstädte stark romantisiert dargestellt. Zudem erlaubte der entstehende Massentourismus nun auch vielen Menschen, sich ein eigenes Bild von der Küste zu machen. Hafenstädte galten auch als Symbol der aufstrebenden deutschen Weltmacht. Vorindustrielle Romantik und die Wirklichkeiten des Industriezeitalters verbanden sich zu einer sonderbaren Mischung. 
Im dritten und letzten Kapitel werden Hafenstädte in unserer heutigen Zeit thematisiert. In einer postindustriellen Gesellschaft haben die alten Speicherstädte ihre Funktion weitestgehend verloren. Die Altstadt von Hamburg wurde hier als Beispiel gewählt. Sie ist heute weniger Warenumschlagplatz, als vielmehr Wohnanlage und Erholungsraum. Kreuzfahrtschiffe im Hamburger Hafen wie die Queen Mary 2 sind eine Reminiszenz an die großen Tage der Transatlantikreisen. Auf diese Weise verschmelzen auch frühere Hafen-Assoziationen aus vergangenen Zeiten mit dem heutigen Bild von der Hafenstadt. Im Krassen Gegensatz dazu stehen gigantische Container-Terminals als Ausdruck einer hochgradig globalisierten Wirtschaft. Billig-Tourismus und ein hoher Motorisierungsgrad haben dafür gesorgt, dass heute jeder schon mindestens einmal im Leben in einer Hafenstadt war.Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass sich die Wahrnehmung deutscher Hafenstädte in den letzten 200 Jahren mehrfach grundlegend gewandelt hat. Dennoch ist aber nicht zu übersehen, dass bestimmte Stereotype über die Jahrzehnte hinweg überliefert wurden und mit Neuerungen zu einer neuen Wahrnehmung von der Hafenstadt verschmolzen. Tradierte Elemente sind erhalten geblieben, während neue hinzu kamen. Des Weiteren kann die Veränderung der Wahrnehmung der Hafenstadt auch nicht ohne gravierende sozio-ökonomische und weltwirtschaftliche Umwälzungen im Zuge der Industrialisierung beziehungsweise De-Industrialisierung begriffen werden. Zudem ist festzuhalten, dass die Wahrnehmung von Hafenstädten vor 200 Jahren vor allem von Klischees geprägt wurde, während heutzutage die meisten Menschen in Deutschland eine auf persönlichen Erfahrungen beruhende Vorstellung von Hafenstädten haben.


Mit diesem Expose zur Bachelorarbeit am Beispiel der Veränderung der Wahrnehmung der deutschen Hafenstadt im Laufe der Zeit sollte es gelingen, ein entsprechendes Expose für die eigene Arbeit zu entwerfen. Solltest Du noch weitere Inspiration benötigen, folge den unten angeführten Links zu weiteren Beispielen.

Alles zum Expose einer Bachelorarbeit Alles zum Expose einer Bachelorarbeit Reviewed by Jay Gruber on 18.6.16 Rating: 5

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